Georgien

Rang 91
Ranking of Happiness
Zum Vergleich:
Rang 9
in der Schweiz
Rang 63
Human Development Index
Zum Vergleich:
Rang 1
in der Schweiz
Rang 41
Internationaler Korruptionsindex
Zum Vergleich:
Rang 7
in der Schweiz

Zahlen & Fakten

Menschenrechtslage

Das Recht auf freie Meinungsäusserung geriet 2022 noch stärker unter Druck. Oppositionelle wurden Opfer selektiver Rechtsanwendung und politisch motivierter strafrechtlicher Verfolgung. Neue Gesetze weiteten die staatlichen Überwachungsbefugnisse aus und untergruben die Unabhängigkeit der Justiz und offizieller Kontrollinstanzen. Frauen und Mädchen waren nach wie vor Diskriminierung und einem hohen Mass an Gewalt ausgesetzt. Es war weiterhin besorgniserregend, dass Folter und andere Misshandlungen weder in den Gebieten unter Regierungskontrolle noch in den abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien/Zchinwali gründlich untersucht wurden. (Stand 2022)

Hier gehts zum vollständigen Amnesty International Bericht zu Georgien.

Reisen in Länder, in denen die Menschenrechte missachtet werden, in denen Diktatoren oder Autokraten herrschen, können aus vielen Gründen boykottiert werden. Doch oft leiden dann die Einwohner*innen nicht nur unter dem herrschenden Regime, sondern auch durch den Ausfall der Einnahmen aus dem Tourismus. Zudem können Tourist*innen Information in und aus dem Land bringen, was für gewisse Länder enorm wichtig ist. Zentral ist jedoch, sich vor der Reise mit der Politik, Kultur und dem System im Land auseinander zu setzen!

Mehr erfahren

Umwelt

Zu den ernsthaften Bedrohungen für die Umwelt im Südkaukasus gehören die Verschmutzung von Wasser und Böden mit Müll, Industrieschadstoffen und Pestiziden. An manchen Orten ist die Trinkwasserversorgung unzureichend. In Armenien zählt der Bergbau zu den grössten Umweltsündern. Unweit von Jerewan befindet sich zudem das grösste AKW im Südkaukasus. Es deckt 40 Prozent des Energiebedarfs Armeniens. Verdoppelt hat sich in den letzten fünf Jahren die Zahl der Pkws in den drei Ländern. Die wenigsten sind mit Katalysatoren ausgestattet. Benzin und Diesel sind oft von minderer Qualität. Unter den Abgasen leiden besonders die Menschen in den grossen Städten. Ein Desaster ist der Umgang mit Plastikmüll. Auf Glas und Plastikfaschen wird kein Pfand erhoben. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage steigt das Umweltbewusstsein langsam. Das zeigt der Widerstand gegen geplante Wasserkraftwerke in Georgien. In Armenien setzen sich Bürgerinitiativen gegen die Umweltverschmutzung durch den Bergbau zur Wehr.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Kaukasus verstehen»

Religion & Sprache

Religion

Fast 90 Prozent der Georgier*innen bekennen sich zur georgischen-orthodoxen Kirche.

Mehr zum Christentum erfährst du im SympathieMagazin «Christentum verstehen»

Sprache

Neben dem Georgischen sind die beiden anderen Staatssprachen im Südkaukasus Aserbaidschanisch – eine Turksprache, eng verwandt mit dem osmanischen Türkisch – und Armenisch, das ebenso wie die Sprache der im Nord- und im Südkaukasus siedelnden Osseten indoeuropäischen Ursprungs ist. Für die Georgier*innen ist ihre Sprache Dreh- und Angelpunkt der eigenen Kultur. Medea Metreveli: «Sprache ist der Rahmen unserer Identität. Ihre Bewahrung und Entwicklung sind untrennbar mit dem Sein oder Nichtsein Georgiens verbunden. Am 14. April 1978 zum Beispiel demonstrierten Tausende Menschen für den Erhalt des Georgischen als Amtssprache in der Sowjetunion. Die Heftigkeit der Proteste zwang die Herrschenden damals zum Einlenken. Darum wird seit 1990 der 14. April als Tag der ‹Muttersprache› begangen.»

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Kaukasus verstehen»

Kultur & Ernährung

Georgien erlebte seine politische und kulturelle Blüte im 12. Jahrhundert unter Königin Tamar. Die Region kannte griechische Kolonien und römische Eroberungen, eine jüdische Diaspora war hier seit Nebukadnezar zu Hause, achämenidische und hellenistische Kulturen hinterliessen ihre Spuren. Georgien, Armenien und Albania (ein Staat auf dem Gebiet des heutigen Aserbaidschan) gehörten zu den christlichen Ländern der ersten Stunde und waren eigenständige Teile der byzantinischen Kulturwelt.

Georgien ist ein multiethnischer Staat. Ca. 84 Prozent der Bevölkerung sind Georgier*innen, 6,5 Prozent Aserbaidschaner*innen und 5,7 Prozent Armenier*innen, die in manchen Gebieten im Süden und Osten Georgiens die Mehrheit der Bevölkerung bilden.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Kaukasus verstehen»

Do’s & Dont’s

Do’s

Hast du es eilig – lass dir Zeit. Die Uhren ticken anders im Kaukasus. Lässt man sich darauf ein, ist man willkommen in einer bunten Welt der Überraschungen.

Dont’s

Wird einem während eines Gastmahls nachgereicht, ist die Ablehnung des Nachschlags ein Zeichen von Respektlosigkeit gegenüber den Gastgebenden.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Kaukasus verstehen»

Angebote & Anbieter

Voilà – Angebote unseres Partners FairWeg, der Unterkünfte nach zwölf Nachhaltigkeitskriterien auswählt. Darunter einige grosse Häuser, denn sie können sich eine Zertifizierung leisten. Darum suchen wir kleine, leidenschaftlich nachhaltige Anbieter*innen – bitte melden.

Berichte zu Georgien

Mobilität

An- und Abreise

Fliegen belastet das Klima stärker als jede andere Art des Reisens. Beim Verbrennen von Kerosin entstehen Schadstoffe, unter anderem Kohlendioxid (CO2). Dieses trägt massgeblich zur globalen Erwärmung bei.

Flug Zürich - Tiflis/Tbilisi: CO2-Ausstoss in kg
Emissionen pro Passagier auf einem Hin- und Rückflug
2398 kg CO2
Betrieb eines Kühlschranks für ein Jahr, durchschnittlicher Strommix
100 kg CO2
Ein Jahr Autofahren (Mittelklassewagen, 12.000 km)
2000 kg CO2
Klimaverträgliches Jahresbudget eines Menschen
2300 kg CO2

Fortbewegung im Inland

In den drei Hauptstädten (Georgien, Armenien und Aserbaidschan) gibt es Metrolinien. Es verkehren Busse und Kleinbusse. Sehr billig sind Taxifahrten. Von Tbilisi nach Baku bzw. nach Jerewan fahren Nachtzüge. Das Eisenbahnnetz in Georgien und Aserbaidschan
wird weiter ausgebaut. Das am weitesten verbreitete Verkehrsmittel sind die «Marschrutkas», Kleinbusse für bis zu zwölf Passagiere, die auch bis in abgelegene Ortschaften, aber meist ohne festen Fahrplan unterwegs sind.

 

Klimakompensation

Auf dem Treibhausgasrechner des fairunterwegs-Mitglieds myclimate kannst du die klimaschädlichen Emissionen deiner nächsten Reise berechnen und gleich in ein Klimaschutzprojekt investieren. Welche Projekte du mit deinem Beitrag unterstützt, erfährst du auf der myclimate-Webseite. Hintergrundinformationen zu Klimakompensation findest du im fairunterwegs-ABC.

Einstimmen

Beschreibung und Quellennachweis

Human Development Index

Der IHDI kombiniert die durchschnittlichen Errungenschaften eines Landes in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Einkommen mit der Verteilung dieser Errungenschaften auf die Bevölkerung des Landes, indem der Durchschnittswert jeder Dimension entsprechend dem Grad der Ungleichheit "abgezinst" wird. Somit ist der IHDI ein verteilungsabhängiges Durchschnittsniveau der menschlichen Entwicklung.


Zwei Länder mit unterschiedlichen Verteilungen der Errungenschaften können den gleichen durchschnittlichen HDI-Wert haben. Unter perfekter Gleichheit ist der IHDI gleich dem HDI, fällt aber unter den HDI, wenn die Ungleichheit zunimmt.

Human Development Report

Internationaler Korruptionsindex

Der Internationaler Korruptionsindex, kurz CPI, bewertet und stuft Länder danach ein, wie korrupt der öffentliche Sektor eines Landes von ExpertInnen und Geschäftsleuten wahrgenommen wird. Der CPI ist ein zusammengesetzter Index, eine Kombination aus 13 Umfragen und Einschätzungen zur Korruption, die von einer Vielzahl renommierter Institutionen erhoben wurden. Der CPI ist der weltweit am häufigsten verwendete Indikator für Korruption.

Die Punktzahl eines Landes gibt den wahrgenommenen Grad der Korruption im öffentlichen Sektor auf einer Skala von 0-100 an, wobei 0 bedeutet, dass ein Land als hochgradig korrupt wahrgenommen wird, und 100, dass ein Land als nicht korrupt wahrgenommen wird. 

Transparency International

Ranking of Happiness

Der World Happiness Report (etwa „Welt-Glücks-Bericht“) ist ein jährlich vom Sustainable Development Solutions Network der Vereinten Nationen veröffentlichter Bericht. Darin beschreiben ExpertInnen unterschiedlicher Wissenschaften wie Wirtschaft, Psychologie, Umfrageanalyse und Statistik, wie das Messen des Wohlbefindens effektiv genutzt werden kann, um den Fortschritt von Nationen zu erfassen.

World Happiness Report