Israel

Rang 5
Ranking of Happiness
Zum Vergleich:
Rang 9
in der Schweiz
22
Human Development Index
Zum Vergleich:
Rang 1
in der Schweiz
31
Internationaler Korruptionsindex
Zum Vergleich:
Rang 7
in der Schweiz

Zahlen & Fakten

Menschenrechtslage

Israel erhielt 2022 ein System der Unterdrückung und Diskriminierung der Palästinenser*innen in Israel und in den besetzten palästinensischen Gebieten aufrecht, welches den Tatbestand der Apartheid erfüllt und ein völkerrechtliches Verbrechen darstellt. Im August startete die israelische Armee einen dreitägigen Angriff auf den besetzten Gazastreifen, bei dem sie offenbar Kriegsverbrechen beging. Die Offensive verschärfte die Auswirkungen der seit 15 Jahren andauernden israelischen Blockadepolitik, die einer rechtswidrigen Kollektivstrafe gleichkommt und die palästinensischen Gebiete weiter geografisch zersplittert. Israel verschärfte sein hartes Vorgehen gegen das Recht der Palästinenser*innen auf Vereinigungsfreiheit. Ausserdem verhängten die israelischen Behörden vor allem im nördlichen Westjordanland willkürliche Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und riegelten Gebiete willkürlich ab, was einer Kollektivstrafe gleichkommt. Sie reagierten damit Berichten zufolge auf bewaffnete Angriffe von Palästinenser*innen auf israelische Armeeangehörige und Siedler*innen. Die Zahl der Palästinenser*innen, die von israelischen Sicherheitskräften bei Militäroperationen im Westjordanland rechtswidrig getötet oder schwer verletzt wurden, nahm 2022 deutlich zu, und die Zahl der Palästinenser*innen in Verwaltungshaft erreichte den höchsten Stand seit 14 Jahren. (Stand 2022)

Hier gehts zum vollständigen Amnesty International Bericht zu Israel.

Reisen in Länder, in denen die Menschenrechte missachtet werden, in denen Diktatoren oder Autokraten herrschen, können aus vielen Gründen boykottiert werden. Doch oft leiden dann die Einwohner*innen nicht nur unter dem herrschenden Regime, sondern auch durch den Ausfall der Einnahmen aus dem Tourismus. Zudem können Tourist*innen Information in und aus dem Land bringen, was für gewisse Länder enorm wichtig ist. Zentral ist jedoch, sich vor der Reise mit der Politik, Kultur und dem System im Land auseinander zu setzen!

Mehr erfahren

Umwelt

Landschaftlich hat das kleine Israel viel zu bieten. Das Jordantal, seine Wüstenlandschaften und drei Meere: Das Tote Meer, das Rote Meer und das Mittelmeer. Der Nahe Osten gehört weltweit zu einer der wasserärmsten Regionen. Die Frage der Wasserversorgung ist aufs engste mit den politischen Rahmenbedingungen des israelisch-palästinensischen Konflikts verknüpft.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Israel verstehen»

Religion & Sprache

Religion

Ungefähr 75 Prozent der israelischen Bevölkerung sind jüdischen Glaubens, 17 Prozent hängen dem Islam an. Rund 155’000 Israelis sind Christ*innen, das sind ungefähr zwei Prozent der israelischen Gesamtbevölkerung.

Mehr zum Judentum erfährst du im SympathieMagazin «Judentum verstehen»

Sprache

Das Hebräische wurde in den Gründungsjahren des Staates Israel modernisiert. Bedeutend hierfür waren Ben Yehuda, der das erste hebräische Wörterbuch verfasste, und der Dichter Bialik. Das modernisierte Hebräisch wurde zur identitätstiftenden Klammer für den Zusammenhalt des geplanten Staates. 1923 wurde die Hebräische Universität gegründet.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Israel verstehen»

Kultur & Ernährung

Kultur

Mit einem Durchschnittsalter von rund 30 Jahren ist Israel ein sehr junges Land – mit einer Vielfalt an Religionsgemeinschaften und ethnischen Gruppen. Einwanderer*innen aus allen Teilen der Welt haben Israel zu einem multikulturellen Land werden lassen. Aus der Einwanderungschronik erklärt sich weitgehend die soziale Klassenstruktur des heutigen Israels: Zu den oberen Schichten der Gesellschaft gehören grösstenteils aschkenasische (also europäische) Juden und Jüdinnen, zu den unteren sephardische (Ladino-sprechende Juden und Jüdinnen aus Spanien) und misrachische  (orientalische) Juden und Jüdinnen. Ganz unten in der sozioökonimischen Gesellschaftsstruktur Israels befinden sich orthodoxe Juden und Jüdinnen und die in Israel lebenden arabischstämmigen Menschen. Letzteren bleiben beispielsweise sicherheitsrelevante Berufe im staatlichen  und militärischen Sektor verwehrt.

Seit 1949 müssen auch Frauen in Israel ihren Wehrdienst leisten, da die Bevölkerungsanzahl schlichtweg zu gering ist, um gänzlich auf sie zu verzichten. Für eine berufliche Karriere in Wirtschaft und Gesellschaft sind Leistungen und Erfahrung im Militär von hohem Stellenwert. Somit sind die Möglichkeiten und Errungenschaften im Militärdienst stark mit jenen im Zivilleben verschränkt.

«Kibbuz» bedeutet «Sammlung» und war ein Versuch, nach der Gründung des israelischen Staates die perfekte sozialistische Gesellschaft zu errichten. Die Kibbuzim waren immer kleine selbstorganisierte Orte und die Bewohner*innen hatten selbst gewählt, dort zu leben. Besitztum war untersagt und häufig gab es  weder Währung noch Hierarchien. Spätere Generationen der Kibbuzim entschieden sich oft dafür, diese zu verlassen, um in die Stadt zu ziehen. Jene Kibbuzim, die heute noch bestehen, sind meistens halb oder ganz privatisiert und ähneln normalen Dörfern.

Die israelischen Siedlungen sind Spielball und Faustpfand in den israelisch-palästinensischen Friedensverhandlungen. Bau und Räumung werden als strategischer Schachzug von der israelischen Regierung eingesetzt, während die Palästinenser*innen die Siedlungsthematik nutzen, um die Verhandlungen aufs Eis zu legen. Laut israelischen Menschenrechtsorganisationen leben in der Westbank rund eine halbe Million israelische Siedler*innen. In bewachten Wohnanlagen inmitten 2,7 Millionen Palästinenser*innen.

Ernährung

Israels Küche reflektiert in mannigfaltiger Weise die Verhältnisse des Landes, dessen Bürger*innen aus vielerlei Staaten gekommen sind. Alle haben die kulinarische Tradition ihres Herkunftslandes mitgebracht, und deren Mischung ergibt einen vielfältigen Cocktail: Die orientalischen Juden und Jüdinnen haben Falafel mitgebracht, welche mit Tahina und Salat in der Pita serviert werden.  Hummus ist ein Kirchererbsenpüree, das mit Zitronensaft und Tahina verfeinert und mit Olivenöl serviert wird. Die Jemenit*innen steuerten ihr Dschachnun bei, eine blätterteigähnliche Rolle, im Ofen gebacken und begleitet wird von Tomatenpüree. Aus Osteuropa kam der gefillte Fisch, aus Nordafrika Couscous und die deutschen und österreichischen Juden und Jüdinnen brachten Schnitzel und Apfelstrudel. Bedeutend in der Vermischung dieser kulinarischen Traditionen war der Schmelztiegel Militärdienst: Dort fanden die Zutaten der jeweiligen Küchen nicht selten auf einem einzigen Teller zusammen.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Israel verstehen»

Do’s & Dont’s

Do

  1. Beim Besuch einer Synagoge Arme und Beine bedeckt halten. Männer sollten zusätzlich ihren Kopf bedecken.
  2. Diskutieren erwünscht! Israelis diskutieren gern ausgiebig und offen über politische und gesellschaftliche Themen.
  3. Wird man eingeladen freuen sich die Gastgeber*innen über kleine Geschenke in Form von Blumen oder Süssem.

Dont’s

  1. Trifft man orthodoxe Jüd*innen, darf eine Frau dem Mann nicht die Hand reichen. Das ist aus religiösen Gründen tabu.
  2. Wenn man am Schabbat Freunde besucht, sollte man nicht mit dem Auto kommen.
  3. Israelis sind nicht besonders pünktlich. Entweder kommen sie zu früh oder zu spät. Das ist aber keinesfalls persönlich gemeint.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Israel verstehen»

Angebote & Anbieter

Voilà – Angebote unseres Partners FairWeg, der Unterkünfte nach zwölf Nachhaltigkeitskriterien auswählt. Darunter einige grosse Häuser, denn sie können sich eine Zertifizierung leisten. Darum suchen wir kleine, leidenschaftlich nachhaltige Anbieter*innen – bitte melden.

Berichte zu Israel

Mobilität

An- und Abreise

Fliegen belastet das Klima stärker als jede andere Art des Reisens. Beim Verbrennen von Kerosin entstehen Schadstoffe, unter anderem Kohlendioxid (CO2). Dieses trägt massgeblich zur globalen Erwärmung bei.

Flug Zürich - Tel Aviv: CO2-Ausstoss in kg
Emissionen pro Passagier auf einem Hin- und Rückflug
1762 kg CO2
Betrieb eines Kühlschranks für ein Jahr, durchschnittlicher Strommix
100 kg CO2
Ein Jahr Autofahren (Mittelklassewagen, 12.000 km)
2000 kg CO2
Klimaverträgliches Jahresbudget eines Menschen
2300 kg CO2

Fortbewegung im Inland

Die Busreise ist innerhalb Israels die günstigste Art, um vorwärts zu kommen. Die bedeutenden Städte sind ans Zugnetz angeschlossen, so auch der Flughafen. Die Zugreise ist die bequemste uns schnellste Art, Israel zu erkunden.  Das Sherut ist ein Sammeltaxi mit bis zu zehn Sitzplätzen, welches entweder einer festgelegten Route folgt oder die Route auf Nachfrage zusammenstellt.

Klimakompensation

Auf dem Treibhausgasrechner des fairunterwegs-Mitglieds myclimate kannst du die klimaschädlichen Emissionen deiner nächsten Reise berechnen und gleich in ein Klimaschutzprojekt investieren. Welche Projekte du mit deinem Beitrag unterstützt, erfährst du auf der myclimate-Webseite. Hintergrundinformationen zu Klimakompensation findest du im fairunterwegs-ABC.

Einstimmen

Beschreibung und Quellennachweis

Human Development Index

Der IHDI kombiniert die durchschnittlichen Errungenschaften eines Landes in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Einkommen mit der Verteilung dieser Errungenschaften auf die Bevölkerung des Landes, indem der Durchschnittswert jeder Dimension entsprechend dem Grad der Ungleichheit "abgezinst" wird. Somit ist der IHDI ein verteilungsabhängiges Durchschnittsniveau der menschlichen Entwicklung.


Zwei Länder mit unterschiedlichen Verteilungen der Errungenschaften können den gleichen durchschnittlichen HDI-Wert haben. Unter perfekter Gleichheit ist der IHDI gleich dem HDI, fällt aber unter den HDI, wenn die Ungleichheit zunimmt.

Human Development Report

Internationaler Korruptionsindex

Der Internationaler Korruptionsindex, kurz CPI, bewertet und stuft Länder danach ein, wie korrupt der öffentliche Sektor eines Landes von ExpertInnen und Geschäftsleuten wahrgenommen wird. Der CPI ist ein zusammengesetzter Index, eine Kombination aus 13 Umfragen und Einschätzungen zur Korruption, die von einer Vielzahl renommierter Institutionen erhoben wurden. Der CPI ist der weltweit am häufigsten verwendete Indikator für Korruption.

Die Punktzahl eines Landes gibt den wahrgenommenen Grad der Korruption im öffentlichen Sektor auf einer Skala von 0-100 an, wobei 0 bedeutet, dass ein Land als hochgradig korrupt wahrgenommen wird, und 100, dass ein Land als nicht korrupt wahrgenommen wird. 

Transparency International

Ranking of Happiness

Der World Happiness Report (etwa „Welt-Glücks-Bericht“) ist ein jährlich vom Sustainable Development Solutions Network der Vereinten Nationen veröffentlichter Bericht. Darin beschreiben ExpertInnen unterschiedlicher Wissenschaften wie Wirtschaft, Psychologie, Umfrageanalyse und Statistik, wie das Messen des Wohlbefindens effektiv genutzt werden kann, um den Fortschritt von Nationen zu erfassen.

World Happiness Report