Jordanien

Rang 129
Ranking of Happiness
Zum Vergleich:
Rang 4
in der Schweiz
Rang 102
Human Development Index
Zum Vergleich:
Rang 1
in der Schweiz
Rang 61
Internationaler Korruptionsindex
Zum Vergleich:
Rang 7
in der Schweiz

Zahlen & Fakten

Menschenrechtslage

Die Behörden beschränkten weiterhin die Rechte auf Versammlungs-, Meinungs- und Vereinigungsfreiheit von Journalist*innen, politischen Aktivist*innen und Arbeitnehmer*innen, indem sie willkürliche Inhaftierungen vornahmen und auf repressive Gesetze zurückgriffen. Menschenrechtsverteidiger*innen und Journalist*innen wurden gezielt überwacht. Frauen und Mädchen sahen sich in Gesetz und Praxis weiterhin Diskriminierung ausgesetzt. Flüchtlinge hatten aufgrund von Kürzungen der internationalen Hilfe Schwierigkeiten beim Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen. (Stand 2022)

Hier gehts zum vollständigen Amnesty International Bericht zu Jordanien.

Reisen in Länder, in denen die Menschenrechte missachtet werden, in denen Diktatoren oder Autokraten herrschen, können aus vielen Gründen boykottiert werden. Doch oft leiden dann die Einwohner*innen nicht nur unter dem herrschenden Regime, sondern auch durch den Ausfall der Einnahmen aus dem Tourismus. Zudem können Tourist*innen Information in und aus dem Land bringen, was für gewisse Länder enorm wichtig ist. Zentral ist jedoch, sich vor der Reise mit der Politik, Kultur und dem System im Land auseinander zu setzen!

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Umwelt

«In Jordanien ist sehr viel Müll zu sehen. Wirklich viel. Ob Plastiktüten am Strassenrand, der grosse Müllhaufen neben unserem Haus oder Verpackung, die in Büschen hängt..» Die Müllproblematik verschärft sich weiter – ein Risiko für die Landwirtschaft und den Tourismus. Und eine Lösung scheint in weiter Ferne. Denn die meisten öffentlichen Aufgaben besorgt in Jordanien der Zentralstaat. Für Müllabfuhr und Müllbeseitigung sind jedoch die Kommunen zuständig. Und die sind immer wieder pleite, denn sie haben kaum eigene Budgets, und der Staat ist hoch verschuldet. Die Folge: Es gibt zu wenig Abfalltonnen, zu wenig Abfallbehälter, zu wenig Müllfahrzeuge. Viele Container sind zudem nach oben offen. Beim geringsten Windhauch fliegt das Plastik in alle Richtungen davon. Die extrem schlechte Finanzsituation vieler Kommunen führt auch dazu, dass es zu wenig Müllkippen gibt. Manche Gemeinden müssen ihre Müllwagen fast 100 Kilometer weit fahren lassen, um die Abfälle zu entsorgen. Immer mehr vor allem junge Jordanier*innen wollen die Vermüllung weiter Landesteile nicht mehr hinnehmen. Öko Reiseveranstalter werben mit dem Gütezeichen «Leave No Trace».

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Jordanien verstehen»

Religion & Sprache

Religion

Wie in allen arabischen Ländern ist die Religion in Jordanien mehr Gott als nur eine persönliche Überzeugung. Der König begründet seinen Machtanspruch mit seiner Abstammung vom Propheten Mohammed. Die Religion prägt auch Teile des Rechtssystems. Zwar sind das Strafrecht und das Handelsrecht weltlich, Körperstrafen gibt es nicht, und Banken funktionieren wie in Europa. Doch das sogenannte Personenstandsrecht ist religiös geprägt. Das bedeutet, dass es in Jordanien keine Zivilehe gibt. Für christliche Ehepaare gilt das jeweilige Kirchen recht, für muslimische Ehepaare das islamische Recht. Knapp 97 Prozent der jordanischen Bevölkerung sind sunnitische Muslim*innen. Schiit*innen gibt es nur wenige im Land. Das Potenzial für konfessionelle Konflikte ist daher gering.

Mehr zum Islam erfährst du im SympathieMagazin «Islam verstehen»

Sprache

Die Amtssprache ist Hocharabisch, der in Jordanien gesprochene Dialekt gehört zur sogenannten syro-palästinensischen Gruppe. Viele sprechen gut englisch.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Jordanien verstehen»

Kultur & Ernährung

Kultur

Seit über 10.000 Jahren ist das Land östlich des Jordans menschlich besiedelt und ein Kreuzungspunkt von Hochkulturen. Die Nabatäer*innen errichteten die Weltwunderstadt Petra. Griech*innen und Römer*innen gründeten pulsierende Städte wie Jerash, Gadera und Pella. Frühe Christ*innen schufen zahlreiche Kirchen mit eindrucksvollen Mosaiken.

Ernährung

»Mansaf!« So lautet die einhellige Antwort auf die Frage nach dem jordanischen Nationalgericht. Die Menschen verbinden damit Gemütlichkeit, Gastfreundschaft und Identität. Nach dem Essen tritt das unter Jordaniern allgemein bekannte und belächelte Mansaf-Koma ein – ein Zustand, der unbedingt nach einem starken, schwarzen, mit Kardamom gewürzten Mokka verlangt, um die Verdauung anzuregen. Nicht nur in der Stammestradition, auch in der Nationalgeschichtsschreibung hat Mansaf seinen Platz.

Gut zu wissen: Leitungswasser stammt meist aus Tanks. Deshalb kauft man besser Mineralwasser.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Jordanien verstehen»

Do’s & Dont’s

Do’s:

  1. Feilschen beim Souvenirkauf. Meist kann man direkt mit der Hälfte des Preises einsteigen.
  2. Bilder von zu Hause auf dem Handy zeigen – erzähle von daheim, so kommst du schnell ins Gespräch.

Dont’s:

  1. Kein Feilschen beim Alltagseinkauf. Da gelten Festpreise, und Händler*innen reagieren schnell genervt.
  2. Reisepass bei Ausflügen nicht vergessen.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Jordanien verstehen»

Angebote & Anbieter

Voilà – Angebote unseres Partners FairWeg, der Unterkünfte nach zwölf Nachhaltigkeitskriterien auswählt. Darunter einige grosse Häuser, denn sie können sich eine Zertifizierung leisten. Darum suchen wir kleine, leidenschaftlich nachhaltige Anbieter*innen – bitte melden.

Berichte zu Jordanien

Mobilität

An- und Abreise

Fliegen belastet das Klima stärker als jede andere Art des Reisens. Beim Verbrennen von Kerosin entstehen Schadstoffe, unter anderem Kohlendioxid (CO2). Dieses trägt massgeblich zur globalen Erwärmung bei.

Flug Zürich - Amman: CO2-Ausstoss in kg
Emissionen pro Passagier auf einem Hin- und Rückflug
1482 kg CO2
Betrieb eines Kühlschranks für ein Jahr, durchschnittlicher Strommix
100 kg CO2
Ein Jahr Autofahren (Mittelklassewagen, 12.000 km)
2000 kg CO2
Klimaverträgliches Jahresbudget eines Menschen
2300 kg CO2

Fortbewegung im Inland

Von einer Stadt zur anderen fährt man am günstigsten mit Kleinbussen oder Omnibussen. Einzeltaxis, die man vom Strassenrand heranwinkt, sind gelb angestrichen. Alle Taxis haben Zähler. Je nach Entfernung kostet die Fahrt zwischen 1 und 5 JD.

Klimakompensation

Auf dem Treibhausgasrechner des fairunterwegs-Mitglieds myclimate kannst du die klimaschädlichen Emissionen deiner nächsten Reise berechnen und gleich in ein Klimaschutzprojekt investieren. Welche Projekte du mit deinem Beitrag unterstützt, erfährst du auf der myclimate-Webseite. Hintergrundinformationen zu Klimakompensation findest du im fairunterwegs-ABC.

Einstimmen

*Quellen

Human Development Index

Der IHDI kombiniert die durchschnittlichen Errungenschaften eines Landes in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Einkommen mit der Verteilung dieser Errungenschaften auf die Bevölkerung des Landes, indem der Durchschnittswert jeder Dimension entsprechend dem Grad der Ungleichheit "abgezinst" wird. Somit ist der IHDI ein verteilungsabhängiges Durchschnittsniveau der menschlichen Entwicklung.


Zwei Länder mit unterschiedlichen Verteilungen der Errungenschaften können den gleichen durchschnittlichen HDI-Wert haben. Unter perfekter Gleichheit ist der IHDI gleich dem HDI, fällt aber unter den HDI, wenn die Ungleichheit zunimmt.

Human Development Report

Internationaler Korruptionsindex

Der Internationaler Korruptionsindex, kurz CPI, bewertet und stuft Länder danach ein, wie korrupt der öffentliche Sektor eines Landes von ExpertInnen und Geschäftsleuten wahrgenommen wird. Der CPI ist ein zusammengesetzter Index, eine Kombination aus 13 Umfragen und Einschätzungen zur Korruption, die von einer Vielzahl renommierter Institutionen erhoben wurden. Der CPI ist der weltweit am häufigsten verwendete Indikator für Korruption.

Die Punktzahl eines Landes gibt den wahrgenommenen Grad der Korruption im öffentlichen Sektor auf einer Skala von 0-100 an, wobei 0 bedeutet, dass ein Land als hochgradig korrupt wahrgenommen wird, und 100, dass ein Land als nicht korrupt wahrgenommen wird. 

Transparency International

Ranking of Happiness

Der World Happiness Report (etwa „Welt-Glücks-Bericht“) ist ein jährlich vom Sustainable Development Solutions Network der Vereinten Nationen veröffentlichter Bericht. Darin beschreiben ExpertInnen unterschiedlicher Wissenschaften wie Wirtschaft, Psychologie, Umfrageanalyse und Statistik, wie das Messen des Wohlbefindens effektiv genutzt werden kann, um den Fortschritt von Nationen zu erfassen.

World Happiness Report