Sri Lanka

Rang 123
Ranking of Happiness
Zum Vergleich:
Rang 4
in der Schweiz
Rang 73
Human Development Index
Zum Vergleich:
Rang 1
in der Schweiz
Rang 101
Internationaler Korruptionsindex
Zum Vergleich:
Rang 7
in der Schweiz

Zahlen & Fakten

Menschenrechtslage

Die Regierung Sri Lankas hielt zwar an ihrer Zusage aus dem Jahr 2015 fest, Gerechtigkeit, Wahrheit und Wiedergutmachung zu gewährleisten und sicherzustellen, dass sich die während des bewaffneten Konflikts mutmasslich verübten völkerrechtlichen Verbrechen nicht wiederholen, doch wurden bisher nur begrenzte Fortschritte erzielt, und es gab Anzeichen regressiver Tendenzen. Das Parlament verabschiedete eine Gesetzesnovelle zur Einrichtung eines Amts für vermisste Personen (Office on Missing Persons Act), das zum Ziel hat, die Familien vermisster Personen bei der Suche nach ihren «verschwundenen» Verwandten zu unterstützen. Das Antiterrorgesetz (Prevention of Terrorism Act 2015 – PTA) wurde nicht aufgehoben, sondern noch immer dazu benutzt, Verdächtige festzunehmen und zu inhaftieren. Folter und andere Misshandlungen in Polizeigewahrsam waren weiterhin üblich. Berichten zufolge wurden Menschenrechtsverteidiger*innen sowie Angehörige religiöser und ethnischer Minderheiten bedroht. (Stand 2018)

Hier gehts zum vollständigen Amnesty International Bericht zu Sri Lanka.

Reisen in Länder, in denen die Menschenrechte missachtet werden, in denen Diktatoren oder Autokraten herrschen, können aus vielen Gründen boykottiert werden. Doch oft leiden dann die Einwohner*innen nicht nur unter dem herrschenden Regime, sondern auch durch den Ausfall der Einnahmen aus dem Tourismus. Zudem können Tourist*innen Information in und aus dem Land bringen, was für gewisse Länder enorm wichtig ist. Zentral ist jedoch, sich vor der Reise mit der Politik, Kultur und dem System im Land auseinander zu setzen!

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Umwelt

Die Böden Sri Lankas sind durch die intensiven und oft düngemittellastigen Anbau von Nutzpflanzen überstrapaziert. Die unerlaubte, aber auch die genehmigte Abholzung der verbleibenden Wälder schreitet ebenso voran wie die Erosion der Küstenregionen. Obwohl Sri Lanka über eines der weltweit umfassendsten Rechtssysteme zum Küsten­zonenmanagement verfügt, fehlt es oft am politischen Willen und an wirksamen Mechanismen zur Umsetzung der bestehenden Gesetze.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Sri Lanka verstehen»

Religion & Sprache

Religion

In Sri Lanka sind 70% der Menschen Buddhisten, 15% Hindus, 9% Muslime und 6% christlichen Glaubens. Buddha-Statuen, kleine Altäre mit Heiligenfiguren, die blau-gelb-rot-weiss­-orange gestreifte buddhistische Flagge und Mönche in ihren gelb­orangen Roben fallen dem Besucher sofort ins Auge. Religion wird in Sri Lanka öffentlich gelebt.
Über die Jahrhunderte entwickelte das buddhistische Kastensystem weichere, weniger dogmatische Formen, weil es nicht Teil der buddhistischen Lehre ist. Kasten sind also keinesfalls verschwunden, sondern fügen sich in eine neue Welt. Sie bilden einen zentralen Teil der persönlichen Identität, sind ein Stück kulturelle Heimat und bieten ihren Mitgliedern einen sozialen Raum jenseits der Moderne.

Arabische Händler*innen und Einwander*innen brachten die Bewohner der Insel schon vor über 1.200 Jahren in Kontakt mit dem Islam. Die Moscheen in Colombos Basarviertel Pettah sind vor allem freitags voll von Gläu­bigen, die dem Ruf des Muezzin folgen.

Die ethnische Zuordnung verläuft weitgehend parallel zur reli­giösen und sprachlichen – Singhalesen sind in ihrer überwiegenden Mehrheit buddhistisch, Tamilen meist Hindus und Moors muslimisch. Etwa sieben Prozent der singhalesischen und tamilischen Bevölkerung sind Christen, davon die meisten römisch-­katholisch.

Sprache

In Sri Lanka wird hauptsächlich Singhalesisch, Tamilisch und Englisch gesprochen.

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Kultur & Ernährung

Kultur

Heute sind knapp drei Viertel der gut 20 Millionen Einwohner Singha­lesen, 18 Prozent Tamilen, etwa sieben Prozent sind Moors. Burgher und Veddahs spielen in dieser Statistik zahlenmäßig kaum noch eine Rolle.

Nach 30 Jahren ging am 19. Mai 2009 ein Konfikt zu Ende, der lange als unlösbar galt. Zu sehr hatten sich die beiden Parteien, die fast ausschliesslich aus singhalesischen Soldaten bestehenden Streitkräfte und die Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE), immer wieder auf ihre militärische Stärke verlassen. Hintergrund der Auseinandersetzungen war der Kampf der LTTE für die Etablierung eines eigenen Staates im Norden und Osten der Insel für die ihrer Meinung nach diskriminierte tamilische Minderheit.  Nach dem Ende des Bürgerkriegs steht der Versöhnungsprozess in Sri Lanka noch am Anfang, das Misstrauen zwischen den unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen prägt weiterhin den Alltag.

Ayurveda – das Wissen vom Leben – ist vor über 2.500 Jahren auf dem indischen Subkontinent entstanden. Heute feiert es in Sri Lanka eine große Renaissance. Zahlreiche Besucher, vor allem aus dem Westen, nehmen die hiesige traditionelle Naturmedizin in Anspruch und besuchen die Gewürzgärten, Massagezentren und Ayurveda­-Hospitäler und ­Hotels der Tropeninsel.

Die (Gross-)­Familie gilt bei allen Volksgruppen als die grundlegende soziale Einheit. Sie kümmert sich um Erziehung und Sozialisation und organisiert den Lebensweg. Eine glückliche Ehe ohne Kinder ist nicht vorstellbar, weshalb Sri Lanker oft entsetzt reagieren, wenn Ausländer ihnen sagen, sie hätten keine Kinder.

Cricket ist die populärste Sportart in Sri Lanka. Auf freien Rasenfächen, auf der Strasse oder am Strand – überall wird gespielt. Jede Schule hat ihr Team, und die Traditions­schulen haben ihre jährlichen Matches, deren Ausgang alle interes­siert.

Ernährung

Fragt man nach den wichtigsten Grundnahrungsmitteln in Sri Lanka, so erhält man meist die gleiche Antwort: Reis an erster Stelle, dann Kokosnüsse, Linsen, Brot, aber auch Bananen. Currys sind mundgerecht zerkleinerte Beilagen wie Fleisch, Fisch, Gefügel oder Gemüse, zubereitet mit unterschiedlicher Schärfe. Auch «Sambal», aus Kokosmark, Zwiebeln und Chilis hergestellt, oder «Papadam», ein aus Reismehl in Öl gebackener hauchdünner Fladen, dürfen bei einem echten sri­lankischen Curry nicht fehlen.

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Do’s & Dont’s

Do’s

  1. Der Gast ist König. Sie können bei Einladungen auch dann essen, wenn die Gastgeber selber nichts zu sich nehmen.
  2. Ziehen Sie Ihre Schuhe aus und nehmen Sie Ihre Kopfbedeckung ab, wenn Sie buddhistische und hinduis­ tische Tempel betreten. In manchen Hindutempeln ist es sogar üblich, dass Männer ihr Hemd ausziehen müssen.

Dont’s

  1. Die linke Hand gilt als unrein und wird daher nicht zum Essen benutzt. Sie dient der Körperreinigung – im weites­ ten Sinne.
  2. Einem buddhistischen Mönch reicht man zur Begrüssung niemals die Hand.
    Falten Sie die Hände vor der Brust und verneigen Sie sich moderat, um Ihren Respekt zu zeigen.

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Angebote & Anbieter

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Berichte zu Sri Lanka

Mobilität

An- und Abreise

Sri Lanka ist so groß wie Bayern und die Entfernungen sind ent­sprechend gering. Vieles ist mittlerweile bequem über Strassen erreichbar. Sehr günstig ist der Bus, aber auch mit Tuktuks erreicht man nach der obligaten Feilscherei die gewünschte Destination.

Was den europäischen Kolonisatoren jahrhundertelang versagt blieb, nämlich nach Kandy zu gelangen, schafft man heute per Eisenbahn in ein paar Stunden. Wahrscheinlich sogar in ein paar unvergesslichen Stunden. Denn die Strecke von Colombo nach Kandy, zunächst durch das Küstentiefland mit seinen Reisfeldern, dann durch Flusstäler, über bewaldete Pässe, an schwindelerregenden Schluchten entlang, gehört sicherlich zu den faszinierendsten Eisenbahnrouten der Welt.

Flug Zürich - Colombo: CO2-Ausstoss in kg
Emissionen pro Passagier auf einem Hin- und Rückflug
5053 kg CO2
Betrieb eines Kühlschranks für ein Jahr, durchschnittlicher Strommix
100 kg CO2
Ein Jahr Autofahren (Mittelklassewagen, 12.000 km)
2000 kg CO2
Klimaverträgliches Jahresbudget eines Menschen
2300 kg CO2

Klimakompensation

Auf dem Treibhausgasrechner des fairunterwegs-Mitglieds myclimate kannst du die klimaschädlichen Emissionen deiner nächsten Reise berechnen und gleich in ein Klimaschutzprojekt investieren. Welche Projekte du mit deinem Beitrag unterstützt, erfährst du auf der myclimate-Webseite. Hintergrundinformationen zu Klimakompensation findest du im fairunterwegs-ABC.

Einstimmen

*Quellen

Human Development Index

Der IHDI kombiniert die durchschnittlichen Errungenschaften eines Landes in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Einkommen mit der Verteilung dieser Errungenschaften auf die Bevölkerung des Landes, indem der Durchschnittswert jeder Dimension entsprechend dem Grad der Ungleichheit "abgezinst" wird. Somit ist der IHDI ein verteilungsabhängiges Durchschnittsniveau der menschlichen Entwicklung.


Zwei Länder mit unterschiedlichen Verteilungen der Errungenschaften können den gleichen durchschnittlichen HDI-Wert haben. Unter perfekter Gleichheit ist der IHDI gleich dem HDI, fällt aber unter den HDI, wenn die Ungleichheit zunimmt.

Human Development Report

Internationaler Korruptionsindex

Der Internationaler Korruptionsindex, kurz CPI, bewertet und stuft Länder danach ein, wie korrupt der öffentliche Sektor eines Landes von ExpertInnen und Geschäftsleuten wahrgenommen wird. Der CPI ist ein zusammengesetzter Index, eine Kombination aus 13 Umfragen und Einschätzungen zur Korruption, die von einer Vielzahl renommierter Institutionen erhoben wurden. Der CPI ist der weltweit am häufigsten verwendete Indikator für Korruption.

Die Punktzahl eines Landes gibt den wahrgenommenen Grad der Korruption im öffentlichen Sektor auf einer Skala von 0-100 an, wobei 0 bedeutet, dass ein Land als hochgradig korrupt wahrgenommen wird, und 100, dass ein Land als nicht korrupt wahrgenommen wird. 

Transparency International

Ranking of Happiness

Der World Happiness Report (etwa „Welt-Glücks-Bericht“) ist ein jährlich vom Sustainable Development Solutions Network der Vereinten Nationen veröffentlichter Bericht. Darin beschreiben ExpertInnen unterschiedlicher Wissenschaften wie Wirtschaft, Psychologie, Umfrageanalyse und Statistik, wie das Messen des Wohlbefindens effektiv genutzt werden kann, um den Fortschritt von Nationen zu erfassen.

World Happiness Report