Südafrika

Rang 89
Ranking of Happiness
Zum Vergleich:
Rang 4
in der Schweiz
Rang 109
Human Development Index
Zum Vergleich:
Rang 1
in der Schweiz
Rang 72
Internationaler Korruptionsindex
Zum Vergleich:
Rang 7
in der Schweiz

Zahlen & Fakten

Menschenrechtslage

Während des Lockdowns gingen die Sicherheitskräfte verstärkt mit exzessiver und tödlicher Gewalt vor. Mindestens 115 Menschen starben in Polizeigewahrsam. Die Zahl der Fälle von geschlechtsspezifischer Gewalt schoss in die Höhe. Das Asylrecht war so gestaltet, dass diejenigen, die am dringendsten Schutz benötigten, durch das Raster fielen. Migrant*innen und Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit wurden zur Zielscheibe fremdenfeindlicher Kampagnen in den Sozialen Medien. Weil Schutzausrüstungen fehlten, war medizinisches Personal besonders stark gefährdet, sich mit Covid-19 zu infizieren. Frauen konnten Dienstleistungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit nur eingeschränkt in Anspruch nehmen. Minderjährige waren im staatlichen Schulwesen durch ungleiche Chancen und Härten beeinträchtigt. Millionen Menschen hatten keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der Lockdown war eine zusätzliche Belastung für die Frauen, die lange Wege zurücklegen mussten, um Wasser zu holen. (Stand 2020)

Hier gehts zum vollständigen Amnesty International Bericht zu Südafrika.

Reisen in Länder, in denen die Menschenrechte missachtet werden, in denen Diktatoren oder Autokraten herrschen, können aus vielen Gründen boykottiert werden. Doch oft leiden dann die Einwohner*innen nicht nur unter dem herrschenden Regime, sondern auch durch den Ausfall der Einnahmen aus dem Tourismus. Zudem können Tourist*innen Information in und aus dem Land bringen, was für gewisse Länder enorm wichtig ist. Zentral ist jedoch, sich vor der Reise mit der Politik, Kultur und dem System im Land auseinander zu setzen!

Mehr erfahren

Umwelt

Im Frühling erblühen am Atlantik wahre Blumenteppiche. Von besonderem Artenreichtum ist das Biom Fynbos, dazu zählen die weltberühmten Proteas und Sträucher für Rotbuschtee (Rooibos). Zu langen Strandwanderungen lädt auch der Tsitsikamma Forest am Indischen Ozean ein. Durch dieses versteckte Naturschutzgebiet mit seinem ursprünglichen Küstenwald führt der Otter Trail, kilometerweit geht es direkt am Meer entlang. Mit etwas Glück kann man im August vom Ufer aus Wale und Delfine beobachten, die in kleinen Gruppen vorbeiziehen. Als Zentrum für Walbeobachtungen gilt das Städtchen Hermanus, wo lokale Walrufer persönliche Zuneigung zu ihren Flossenfreunden entwickelt haben. Sie locken sie mit grossen Hörnern ganz nah an die Steilküste. Wanderer und Kletterer zieht es in die Drakensberge, einen der höchsten Gebirgszüge Afrikas. Dort werden sie mit spektakulären Aussichten und stiller Einsamkeit belohnt und können wilde Antilopenherden beobachten. Die Atmosphäre wirkt archaisch. Und wer in einer der Berghütten übernachtet, kann dabei zuschauen, wie sich während klarer Abende und Nächte über dem Gebirge nach und nach ein Sternenhimmel öffnet, der jegliche Vorstellungskraft übersteigt.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Südafrika verstehen»

Religion & Sprache

Religion

Die christliche Mehrheit von ca. 80 Prozent lebt hier beispielhaft mit der muslimischen Minderheit (ca. 1.5 Prozent) zusammen, man gratuliert sich auch gegenseitig zu Feiertagen.

Der Besuch eines Gottesdiensts in Südafrika ist ein Erlebnis: Volle Kirchen, mehrere aneinander anschliessende Gottesdienste oder auch bunte Versammlungen unter Bäumen sind anzutreffen. Gross und vielfältig ist die Zahl der christlichen Kirchen und Bewegungen.  Charakteristisch ist, dass es hier nie nur eine Kirche gegeben hat. In der Vielfalt spiegeln sich sowohl die Geschichte der Einwanderung und die politische Entwicklung des Landes als auch Missionierung und Emanzipationsstreben der schwarzen Bevölkerung durch eigene Kirchengründungen wider.

Mehr zum Christentum erfährst du im SympathieMagazin «Christentum verstehen»

Sprache

Amtssprachen sind Englisch und Afrikaans. Zu den Landessprachen zählen auch knapp zehn weitere Südafrikanische Sprachen.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Südafrika verstehen»

Kultur & Ernährung

Kultur

Die Gegensätze des Landes nach dem Ende der Apartheid, der Unterdrückung der schwarzen Bevölkerungsmehrheit durch eine weisse Minderheitsdiktatur, sind nach wie vor eine Herausforderung. Noch immer befinden sich fast 90 Prozent der Flächen in den Händen der alten Grossfarmer*innen. Südafrika ist eine multikulturelle Gesellschaft, zu der auch etwa 350.000 Chines*innen gehören.

An den Stränden hat die Demokratie aber längst Einzug gehalten, Surfen und Schwimmen begeistern Jugendliche aller Herkunft und Hautfarben. Hier feiert das neue Südafrika seine dynamische Vielfalt – zum Sound der Bands vom Kap, die gerade angesagt sind und immer neue Musikstile entwickeln. Einer davon ist Kwaito. Der Stil wird vor allem von schwarzen Jugendlichen gehört, die die mit Abstand grösste Bevölkerungs­gruppe bilden. Typi­sche Szenekleidung sind der Spotti­-Hut und Con­verse­-Schuhe.

Filmfestivals in Kap­stadt, Durban und Johannesburg, das nationale Kunstfestival in Grahamstown und Literatur-­ oder Lyrikfes­tivals in Weinorten am Kap durchziehen den kulturellen Jahreska­lender. Hinzu kommen Festivals für klassische Musik. Das Jazzfestival in Kapstadt zählt zu den Highlights, gefolgt von Theaterfestivals und Tanztheatertreffen. Südafrikas Kulturleben pulsiert, hier wird das Versprechen der kultu­rell vielfältigen Regenbogennation eingelöst.

Ernährung

Die südafrikanische Küche ist von verschiedenen Bevölkerungsgruppen geprägt: europäischen, indischen, malaiischen und chinesischen. Hinzu kommen traditionelle lokale Speisen. Ausgezeichnet sind Meeresfrüchte und Fisch. In der Kapregion reifen ausgezeichnete Weine. Frische Gemüse, Salate und Obst können bedenkenlos gegessen werden. Das Leitungswasser ist überwiegend trinkbar.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Südafrika verstehen»

Do’s & Dont’s

Do’s

  1. Small Talk über das Wetter und die wunderschöne Landschaft kommt gut an. Erzählen Sie Ihren Gesprächspartnern, was Ihnen alles in Südafrika gefällt.
  2. Wenn man eingeladen wird, sollte man vor allem pünktlich sein und sich an den üblichen Umgangsformen orientieren. Ein nicht zu teures Geschenk – Süssigkeiten oder Wein – ist angemessen.

Dont’s

  1. Wenn Sie im Restaurant etwas von der Bedienung wünschen, nehmen Sie Blickkontakt auf. »Hallo« oder »Waiter« zu rufen, gilt als sehr unhöflich.
  2. Urteilen Sie nicht über südafrikanische Politiker oder die Politik des Landes, das kränkt den Nationalstolz vieler Menschen. Das Thema Apartheid sollten Sie im Zweifelsfall vermeiden. Es ist für viele immer noch ein schwieriges Thema.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Südafrika verstehen»

Angebote & Anbieter

Voilà – Angebote unseres Partners FairWeg, der Unterkünfte nach zwölf Nachhaltigkeitskriterien auswählt. Darunter einige grosse Häuser, denn sie können sich eine Zertifizierung leisten. Darum suchen wir kleine, leidenschaftlich nachhaltige Anbieter*innen – bitte melden.

Berichte zu Südafrika

Mobilität

An- und Abreise

Fliegen belastet das Klima stärker als jede andere Art des Reisens. Beim Verbrennen von Kerosin entstehen Schadstoffe, unter anderem Kohlendioxid (CO2). Dieses trägt massgeblich zur globalen Erwärmung bei.

Flug Zürich - Johannesburg: CO2-Ausstoss in kg
Emissionen pro Passagier auf einem Hin- und Rückflug
6312 kg CO2
Betrieb eines Kühlschranks für ein Jahr, durchschnittlicher Strommix
100 kg CO2
Ein Jahr Autofahren (Mittelklassewagen, 12.000 km)
2000 kg CO2
Klimaverträgliches Jahresbudget eines Menschen
2300 kg CO2

Fortbewegung im Inland

Ein gut ausgebautes privates Bussystem verbindet alle grösseren Städte. Backpacker können mit dem BazBus nahezu alle Hostels in touristischen Gebieten erreichen. Zuverlässige Stadtbusse gibt es im Zentrum von Kapstadt und Johannesburg. Ansonsten ist man auf Taxis angewiesen. Hotels und Gästehäuser sind bei der Reservierung behilflich. Abgesehen vom Gautrain in Johannesburg und Pretoria werden Zugverbindungen wegen des Zeitaufwands, wegen der fehleranfälligen Technik und Kriminalität oder bei Luxuszügen aufgrund des Preises kaum genutzt.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Südafrika verstehen»

Klimakompensation

Auf dem Treibhausgasrechner des fairunterwegs-Mitglieds myclimate kannst du die klimaschädlichen Emissionen deiner nächsten Reise berechnen und gleich in ein Klimaschutzprojekt investieren. Welche Projekte du mit deinem Beitrag unterstützt, erfährst du auf der myclimate-Webseite. Hintergrundinformationen zu Klimakompensation findest du im fairunterwegs-ABC.

Einstimmen

*Quellen

Human Development Index

Der IHDI kombiniert die durchschnittlichen Errungenschaften eines Landes in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Einkommen mit der Verteilung dieser Errungenschaften auf die Bevölkerung des Landes, indem der Durchschnittswert jeder Dimension entsprechend dem Grad der Ungleichheit "abgezinst" wird. Somit ist der IHDI ein verteilungsabhängiges Durchschnittsniveau der menschlichen Entwicklung.


Zwei Länder mit unterschiedlichen Verteilungen der Errungenschaften können den gleichen durchschnittlichen HDI-Wert haben. Unter perfekter Gleichheit ist der IHDI gleich dem HDI, fällt aber unter den HDI, wenn die Ungleichheit zunimmt.

Human Development Report

Internationaler Korruptionsindex

Der Internationaler Korruptionsindex, kurz CPI, bewertet und stuft Länder danach ein, wie korrupt der öffentliche Sektor eines Landes von ExpertInnen und Geschäftsleuten wahrgenommen wird. Der CPI ist ein zusammengesetzter Index, eine Kombination aus 13 Umfragen und Einschätzungen zur Korruption, die von einer Vielzahl renommierter Institutionen erhoben wurden. Der CPI ist der weltweit am häufigsten verwendete Indikator für Korruption.

Die Punktzahl eines Landes gibt den wahrgenommenen Grad der Korruption im öffentlichen Sektor auf einer Skala von 0-100 an, wobei 0 bedeutet, dass ein Land als hochgradig korrupt wahrgenommen wird, und 100, dass ein Land als nicht korrupt wahrgenommen wird. 

Transparency International

Ranking of Happiness

Der World Happiness Report (etwa „Welt-Glücks-Bericht“) ist ein jährlich vom Sustainable Development Solutions Network der Vereinten Nationen veröffentlichter Bericht. Darin beschreiben ExpertInnen unterschiedlicher Wissenschaften wie Wirtschaft, Psychologie, Umfrageanalyse und Statistik, wie das Messen des Wohlbefindens effektiv genutzt werden kann, um den Fortschritt von Nationen zu erfassen.

World Happiness Report