Vietnam

Rang 54
Ranking of Happiness
Zum Vergleich:
Rang 9
in der Schweiz
Rang 115
Human Development Index
Zum Vergleich:
Rang 1
in der Schweiz
Rang 115
Internationaler Korruptionsindex
Zum Vergleich:
Rang 7
in der Schweiz

Zahlen & Fakten

Menschenrechtslage

Das harte Vorgehen der Behörden gegen abweichende Meinungen, sowohl im Internet als auch im öffentlichen Raum, ließ eine neue Repressionswelle gegen die Zivilgesellschaft befürchten. Unabhängige Journalist*innen, Aktivist*innen, Religionsausübende und andere, die die Regierung kritisierten, wurden festgenommen und auf der Grundlage repressiver Gesetze angeklagt. Menschenrechtsverteidiger*innen waren Schikanen, digitaler Überwachung, willkürlicher Festnahme und politisch motivierter Strafverfolgung ausgesetzt. Folter und andere Misshandlungen wurden nach wie vor in besorgniserregendem Ausmaß gemeldet. (Stand 2022)

Hier gehts zum vollständigen Amnesty International Bericht zu Vietnam.

Reisen in Länder, in denen die Menschenrechte missachtet werden, in denen Diktatoren oder Autokraten herrschen, können aus vielen Gründen boykottiert werden. Doch oft leiden dann die Einwohner*innen nicht nur unter dem herrschenden Regime, sondern auch durch den Ausfall der Einnahmen aus dem Tourismus. Zudem können Tourist*innen Information in und aus dem Land bringen, was für gewisse Länder enorm wichtig ist. Zentral ist jedoch, sich vor der Reise mit der Politik, Kultur und dem System im Land auseinander zu setzen!

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Umwelt

Kalt ist es in Indochina eigentlich nie. Fast ganzjährig dampft die Region unter einer schwülen Hitzeblase.

Um die Jahrtausend­ wende beschlossen die Mekongländer, ihren wachsenden Energiebedarf klimaschonend mit Wasserkraft zu decken. Und die ist gewaltig: In seinem 4.300 Kilometer langen Verlauf fällt der Fluss fast 5.000 Meter tief ab. China hat sieben Staudämme gebaut und plant zwölf weitere. Laos, Kambodscha und Vietnam haben zwei Dutzend Talsperren, vor allem an Zuflüssen, errichtet. Das hat Folgen für die natürliche Verschiebung von Sedimentschichten und schliesslich für den Wasserstand: Für das Jahr 2100 sagen Studien die Überflutung von 40 Prozent des Deltas voraus. Bis zu 17 Millionen Menschen werden ihre Heimat verlieren, Reis für 250 Millionen Menschen muss woanders angebaut werden.

Im Mekongdelta, der «Reiskammer Vietnams» und dem Lebensraum von mehr als 17 Millionen Menschen, sind die Auswirkungen des Klimawandels besonders dramatisch. Der steigende Meeresspiegel, Stürme und Flutwellen bedrohen die Küste. An ungeschützten Stellen bricht sie weg, mancherorts bis zu 50 Meter im Jahr.

Mangrovenwälder bilden wichtige Pufferzonen zwischen Meer und Land. Sie absorbieren zusätzlich das klimaschädliche Kohlendioxid aus der Luft, sind Lebensraum unzähliger Insekten und Vögel und Kinderstube zahlreicher Fischarten sowie von Krebsen und Garnelen.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Vietnam-Kambodscha-Laos verstehen»

Religion & Sprache

Religion

Vietnam war nie ein Land der reinen Lehre. Glaubensfragen galten stets als Privatsache, Bekenntnisse wurden nicht gefordert. Deshalb reagieren Vietnamesen, all ihrer Gläubigkeit zum Trotz, oft irritiert, wenn man nach ihrer Religion fragt.

Bereits der Animismus, der Glaube an die Beseeltheit der Natur und die Hoffnung, diese durch Gesten der Verehrung und durch Opfergaben gewogen zu stimmen, war tief in den Menschen verwurzelt, lange bevor der Buddhismus nach Vietnam gelangte. Oft verschmolzen buddhistische Inhalte mit animistischen Kulten. So wurden aus vietnamesischen Naturgöttinnen weibliche Buddhas. Viele Tempel wurden an Plätzen errichtet, die schon zuvor als heilig galten; nicht wenige Naturgötter und Schutzheilige fanden Zuflucht unter dem Dach einer Pagode.

Sprache

Die offizielle Landessprache ist Vietnamesisch, aber auch Chinesisch wird in Vietnam gesprochen. In touristischen Gegenden ist die Verständigung in Englisch kein Problem.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Vietnam-Kambodscha-Laos verstehen»

Kultur & Ernährung

Kultur

Die Sozialistische Republik Vietnam existiert in ihrer heutigen Form seit 1976. In jenem Jahr wurden Nord- und Südvietnam nach dem Vietnamkrieg unter der Regierung der Kommunistischen Partei Vietnams (KPV) in einem Nationalstaat vereint.

1986 begann die Wirtschaftsreform mit dem Namen «Doi Moi» – die «Renovierung». Vietnam öffnete sich, und die ausländischen Besucher kamen, angelockt von der alten Kultur und den endlos langen Küsten mit ihren vielen Stränden. Die Halong-Bucht wurde ein Hotspot, genau wie So Doong, die grösste Höhle der Welt.

Eine demokratische Liberalisierung gibt es trotz der seit Mitte der 1980er Jahre andauernden wirtschaftlichen Reformen nicht. Als Ergebnis der Reformen ist heute in Vietnam der Kapitalismus bestimmende Kraft, wobei die wirtschaftliche und die politische Elite eng verbunden sind.

Ernährung

Die Pho-Suppe und das «banh my», das vietnamesische Sandwich, wurden Exportschlager.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Vietnam-Kambodscha-Laos verstehen»

Do’s & Dont’s

Do’s

  1. Lächeln! Ist eine allgegenwärtige Kommunikationsform, die das Zusammenleben einfacher macht.
  2. Schuhe ausziehen! Im Tempel ist es Pflicht und auch in vielen Geschäften üblich.
  3. Wer an Sitzenden vorbeigeht, beugt sich leicht, das ist eine Respektbezeugung.

Dont’s

  1. Nicht laut werden. Wer seinen Ärger offen zeigt, verliert sein Gesicht.
  2. Zärtlichkeiten in der Öffentlich-keit auszutauschen, ist tabu.
  3. Niemanden mit dem Fuss berühren und auch beim Sitzen nicht die Fuss- oder Schuhsohlen auf andere Menschen richten. Das gilt als beleidigend.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Vietnam-Kambodscha-Laos verstehen»

Angebote & Anbieter

Voilà – Angebote unseres Partners FairWeg, der Unterkünfte nach zwölf Nachhaltigkeitskriterien auswählt. Darunter einige grosse Häuser, denn sie können sich eine Zertifizierung leisten. Darum suchen wir kleine, leidenschaftlich nachhaltige Anbieter*innen – bitte melden.

Berichte zu Vietnam

Mobilität

An- und Abreise

Fliegen belastet das Klima stärker als jede andere Art des Reisens. Beim Verbrennen von Kerosin entstehen Schadstoffe, unter anderem Kohlendioxid (CO2). Dieses trägt massgeblich zur globalen Erwärmung bei.

Flug Zürich - Ho Chi Minh City: CO2-Ausstoss in kg
Emissionen pro Passagier auf einem Hin- und Rückflug
6384 kg CO2
Betrieb eines Kühlschranks für ein Jahr, durchschnittlicher Strommix
100 kg CO2
Ein Jahr Autofahren (Mittelklassewagen, 12.000 km)
2000 kg CO2
Klimaverträgliches Jahresbudget eines Menschen
2300 kg CO2

Fortbewegung im Inland

Für kurze Strecken in den Städten ist das «Tuk-Tuk» der Klassiker. Grössere Strecken legt man mit öffentlichen Bussen oder privaten Minibussen zurück. Davon gibt es reichlich, zu günstigen Preisen. Es gibt auch ein gutes Regionalflugnetz, das die wichtigsten Städte der drei Länder miteinander verbindet. Zugfahrten sind in Vietnam möglich.

Klimakompensation

Auf dem Treibhausgasrechner des fairunterwegs-Mitglieds myclimate kannst du die klimaschädlichen Emissionen deiner nächsten Reise berechnen und gleich in ein Klimaschutzprojekt investieren. Welche Projekte du mit deinem Beitrag unterstützt, erfährst du auf der myclimate-Webseite. Hintergrundinformationen zu Klimakompensation findest du im fairunterwegs-ABC.

Einstimmen

Beschreibung und Quellennachweis

Human Development Index

Der IHDI kombiniert die durchschnittlichen Errungenschaften eines Landes in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Einkommen mit der Verteilung dieser Errungenschaften auf die Bevölkerung des Landes, indem der Durchschnittswert jeder Dimension entsprechend dem Grad der Ungleichheit "abgezinst" wird. Somit ist der IHDI ein verteilungsabhängiges Durchschnittsniveau der menschlichen Entwicklung.


Zwei Länder mit unterschiedlichen Verteilungen der Errungenschaften können den gleichen durchschnittlichen HDI-Wert haben. Unter perfekter Gleichheit ist der IHDI gleich dem HDI, fällt aber unter den HDI, wenn die Ungleichheit zunimmt.

Human Development Report

Internationaler Korruptionsindex

Der Internationaler Korruptionsindex, kurz CPI, bewertet und stuft Länder danach ein, wie korrupt der öffentliche Sektor eines Landes von ExpertInnen und Geschäftsleuten wahrgenommen wird. Der CPI ist ein zusammengesetzter Index, eine Kombination aus 13 Umfragen und Einschätzungen zur Korruption, die von einer Vielzahl renommierter Institutionen erhoben wurden. Der CPI ist der weltweit am häufigsten verwendete Indikator für Korruption.

Die Punktzahl eines Landes gibt den wahrgenommenen Grad der Korruption im öffentlichen Sektor auf einer Skala von 0-100 an, wobei 0 bedeutet, dass ein Land als hochgradig korrupt wahrgenommen wird, und 100, dass ein Land als nicht korrupt wahrgenommen wird. 

Transparency International

Ranking of Happiness

Der World Happiness Report (etwa „Welt-Glücks-Bericht“) ist ein jährlich vom Sustainable Development Solutions Network der Vereinten Nationen veröffentlichter Bericht. Darin beschreiben ExpertInnen unterschiedlicher Wissenschaften wie Wirtschaft, Psychologie, Umfrageanalyse und Statistik, wie das Messen des Wohlbefindens effektiv genutzt werden kann, um den Fortschritt von Nationen zu erfassen.

World Happiness Report