Spanien

Rang 36
Ranking of Happiness
Zum Vergleich:
Rang 9
in der Schweiz
Rang 27
Human Development Index
Zum Vergleich:
Rang 1
in der Schweiz
Rang 35
Internationaler Korruptionsindex
Zum Vergleich:
Rang 7
in der Schweiz

Zahlen & Fakten

Menschenrechtslage

Beim gewaltsamen Vorgehen der Behörden gegen Personen, die versuchten, die Grenze zwischen Melilla und Marokko zu überqueren, kam es zu Todesfällen, Folter und rechtswidrigen Abschiebungen. Gegen katalanische Politiker*innen und Mitglieder der Zivilgesellschaft wurde Spionagesoftware eingesetzt. Gewalt gegen Frauen war nach wie vor weit verbreitet. Dem Parlament lag ein Gesetzentwurf zur Beseitigung von Hindernissen für Schwangerschaftsabbrüche vor. Es wurde ein problematischer Gesetzesvorschlag eingebracht, der bestimmte Aspekte der Sexarbeit kriminalisieren würde. Die Regierung nahm einen wegweisenden Gesetzentwurf über geschlechtliche Selbstbestimmung an. Die Behörden schützten die Rechte auf Gesundheit und Wohnen nicht angemessen. Der Einsatz von Elektroschockgeräten durch die Polizei gab nach wie vor Anlass zur Sorge. Vage formulierte Straftatbestände wurden dazu genutzt, die Rechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit zu beschränken. Ein neues Gesetz zur Bekämpfung der Straflosigkeit für die während des Bürgerkriegs und der Diktatur begangenen Menschenrechtsverletzungen war ein positiver Schritt. Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise blieben unzureichend. (Stand 2022)

Hier gehts zum vollständigen Amnesty International Bericht zu Spanien.

Umwelt

Kaum ein Land in Europa hat so viele unterschiedliche Naturräume zu bieten wie Spanien. Von den schroffen Gipfeln der Pyrenäen über die windumtosten Küsten Asturiens und die einsamen Landschaften Zentralspaniens bis hin zu den beinahe tropischen Biotopen auf den Kanaren: Spaniens 15 Nationalparks besitzen eine Vielfalt, die grösser nicht sein könnte: Berge und Feuchtgebiete, Strände und Wälder, Seen und Vulkane. Dazu kommt ein einzigartiger Artenreichtum. Einer jener Orte, die in unseren Breiten längst ausgestorben geglaubte Tierarten beherbergen, ist der Nationalpark Picos de Europa, dessen Gebiet sich über die Regionen Asturien, Kastilien-León und Kantabrien erstreckt. Das Kalksteingebirge, dessen höchster Gipfel Torre de Ceredo 2.648 Meter misst, wurde 2003 von der UNESCO zum Welterbe erklärt und ist Rückzugsgebiet für den Europäischen Braunbären und den Iberischen Wolf. Dazu kommen Gämsen, Hirsche, Rehe und Steinadler. Mit fast 200 Seen und Teichen ist der Nationalpark von Aigüestortes derjenige mit den meisten stehenden Gewässern in Spanien. Einige seiner Gipfel sind höher als 3.000 Meter. Im Park mit mehr als 200 Gipfeln über 2.000 Meter und seinen einsamen Bergseen zählt der Nationalpark Picos de Europa zu den meistbesuchten Spaniens (1,8 Mio. Besucher pro Jahr). Insgesamt verbuchen Spaniens Nationalparks jedes Jahr mehr als 15 Millionen Gäste. Mit mehr als 400 Vogelschutzgebieten ist Spanien auch eines der Länder Europas mit den meisten Vogelreservaten.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Spanien verstehen»

Religion & Sprache

Religion

Bis zum Tod des Diktators Franco 1975 war Spanien so etwas wie ein katholischer Staat – geprägt vom »nacionalcatolicismo« (Nationalkatholizismus) – mit autoritären Machtstrukturen und rigiden Moralvorstellungen. Auch heute noch sind über 90 Prozent der Spanier katholisch, und etwa 70 Prozent stufen sich selbst als gläubig ein. Allerdings gehen nur noch knapp 14 Prozent regelmässig in die Kirche. 60 Prozent sagen, dass sie so gut wie nie am kirchlichen Leben teilnehmen. Eine machtvolle Institution im Land war unter Franco und ist auch heute noch das Opus Dei (Werk Gottes), eine katholische Laienorganisation, die der Priester Josemaría Escrivá 1928 in Spanien gegründet hat. Das Opus Dei hat circa 33.000 Mitglieder und übt starken Einfluss auf die Gesellschaft aus – etwa durch eine eigene Universität in Pamplona, eine eigene Business School in Barcelona und die Mitgliedschaft wichtiger Politiker, Wirtschaftsbosse und Journalisten.

Mehr zum Christentum erfährst du im SympathieMagazin «Christentum verstehen»

Sprache

Die spanische Sprache weist einen grossen arabischen Einfluss auf. Viele Worte, die mit «a» beginnen, sind auf das Arabische zurückzuführen, ebenso wie unzählige Ortsnamen. Jedoch werden in den jeweiligen Autonomen Gemeinschaften auch lokale Sprachen gesprochen wie Katalanisch, Galicisch und Baskisch.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Spanien verstehen»

Barrierefreiheit

Das offizielle spanische Tourismusportal bemüht sich ein barrierefreies Reiseziel zu sein und unterstützt und berät dich bei der Mobilität bis hin zu Besuchen von Sehenswürdigkeiten.

Kultur & Ernährung

Kultur

Spanien ist eine parlamentarische Erbmonarchie. Umfragen zufolge findet mehr als die Hälfte aller Spanier die Arbeit des Königs Felipe gut. Die besteht wie in anderen europäischen Monarchien vor allem aus Repräsentationspfichten. Der König handelt auf Vorschlag des Ministerpräsidenten und Beschluss der Regierung.

Eines der Grundprobleme der spanischen Nation ist die Vereinigung verschiedener Völker unter der spanischen Krone. Diese fordern immer wieder ihre Eigenständigkeit, was nicht ohne Konflikte bleibt. Dies betrifft in erster Linien Katalonien und das Baskenland.

Dazu kommen riesige Strukturunterschiede im Land. Die wirtschaftlich stärksten Regionen liegen im Norden, in Madrid, im Baskenland, in Navarra und Katalonien. Das Baskenland hat mit rund zwölf Prozent die niedrigste Arbeitslosenquote. Der Süden ist dagegen teilweise völlig unterentwickelt.

Die spanische Gesellschaft kämpft immer noch mit einer hohen Arbeitslosigkeit von um die 20 Prozent und leidet unter niedrigen Löhnen. Im Jahr 2013 lebten nur sieben Prozent der jungen Spanier zwischen 16 und 25 Jahren ausserhalb ihres Elternhauses. Trotz der wirtschaftlichen Probleme der Bevölkerung, ist die Stimmung gegenüber Einwanderern in Spanien ist eher positiv.

Der Weg zur Gleichberechtigung der Frauen ist steinig: Heute ist der Grossteil der weiblichen Bevölkerung Spaniens berufstätig – auch mit Kindern. Mittlerweile machen Frauen 60 Prozent der Universitätsabgänger*innen und 45 Prozent der Arbeitnehmer*innen aus. Dennoch werden ein Viertel aller Spanierinnen bei gleicher Arbeit schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen. Ausserdem sind sehr viel mehr Frauen arbeitslos als Männer und sie stehen häufiger in befristeten Vertragsverhältnissen.

Spanien war und ist in Europa einer der Vorreiter, was den Ausbau erneuerbarer Energien angeht. Mehr als 42 Prozent seiner Energie gewann das Land schon 2013 aus Ökostrom.

In keinem Land Europas werden so viele Feste gefeiert wie in Spanien. Das liegt daran, dass das Land auf der Iberischen Halbinsel über Jahrhunderte am Schnittpunkt der Kulturen lag. Zurück blieb eine Vielzahl religiöser Feste, wie die düsteren Feierlichkeiten der «Semana Santa», historische Feste wie «Moros y Cristianos» (Mauren und Christen), bedeutungsfreie, aber traditionsreiche Stierhatzen und bunte Treiben wie die Tomatenschlacht «Tomatina» in Buñol und die Mehlschlacht in Ibi.

Ernährung

In ganz Spanien sind Tapas weitverbreitet. Eine Tapa ist kein Hauptgericht, sondern nur ein Häppchen. Auch deshalb essen die Spanier*innen sie zu fast jeder Tageszeit. Manche schon am Vormittag, die meisten aber mittags ab zwölf. Am Meer gibt es oft solche mit Fisch und Meeresfrüchten, im bergigen Hinterland zum Beispiel mit Bohnen, wildem Hasen, Schnecken und allerlei Gemüse. Auch kulinarisch sind die arabischen Einflüsse immer wieder zu erkennen – wie beispielsweise die Kombination von Reis und Safran in der berühmten Paella. Das Baskenland weist im weltweiten Vergleich eine hohe Dichte an Sterne-Restaurants auf. Dort gibt es auch keine Tapas, sondern Pintxos: ebenso kleine Häppchen, die jedoch nicht in der Mitte des Tisches geteilt werden, sondern einzeln im Stehen oder an der Bar verspiesen.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Spanien verstehen»

Do’s & Dont’s

Do’s

  1. Spanier sprechen oft nicht so gut Englisch. Ein paar Worte Spanisch zu können ist von Vorteil.
  2. Für das Mittagessen sollte man Zeit einplanen. Spanier essen bis zu drei Stunden.
  3. Einen Katalanen sollte man Katalanen nennen und nicht Spanier.

Dont’s

  1. In Spanien wird schnell geduzt. Am besten nicht auf dem »Sie« bestehen.
  2. Mit einem Spanier, den man nicht gut kennt, redet man besser nicht über den Stierkampf, um keine emotionale Diskussion zu entfachen.
  3. Nicht persönlich nehmen: Verspätungen bis zu 30 Minuten gehören dazu, natürlich nicht bei geschäftlichen Verabredungen.

Mehr dazu erfährst du im SympathieMagazin «Spanien verstehen»

Angebote & Anbieter

Voilà – Angebote unseres Partners FairWeg, der Unterkünfte nach zwölf Nachhaltigkeitskriterien auswählt. Darunter einige grosse Häuser, denn sie können sich eine Zertifizierung leisten. Darum suchen wir kleine, leidenschaftlich nachhaltige Anbieter*innen – bitte melden.

Empfehlungen

Berichte zu Spanien

Mobilität

An- und Abreise

Fliegen belastet das Klima stärker als jede andere Art des Reisens. Beim Verbrennen von Kerosin entstehen Schadstoffe, unter anderem Kohlendioxid (CO2). Dieses trägt massgeblich zur globalen Erwärmung bei.

Flug Zürich - Madrid: CO2-Ausstoss in kg
Emissionen pro Passagier auf einem Hin- und Rückflug
618 kg CO2
Betrieb eines Kühlschranks für ein Jahr, durchschnittlicher Strommix
100 kg CO2
Ein Jahr Autofahren (Mittelklassewagen, 12.000 km)
2000 kg CO2
Klimaverträgliches Jahresbudget eines Menschen
2300 kg CO2

Klimakompensation

Flugreisen sind nicht fair gegenüber der Umwelt. Vor allem, wenn es sich um Kurzstreckenflüge handelt. Wenn es nicht anders geht, ist es wichtig, den verursachten Emissionen entgegenzuwirken:

Auf dem Treibhausgasrechner des fairunterwegs-Mitglieds myclimate kannst du die klimaschädlichen Emissionen deiner nächsten Reise berechnen und gleich in ein Klimaschutzprojekt investieren. Welche Projekte du mit deinem Beitrag unterstützt, erfährst du auf der myclimate-Webseite. Hintergrundinformationen zu Klimakompensation findest du im fairunterwegs-ABC.

Einstimmen

Beschreibung und Quellennachweis

Human Development Index

Der IHDI kombiniert die durchschnittlichen Errungenschaften eines Landes in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Einkommen mit der Verteilung dieser Errungenschaften auf die Bevölkerung des Landes, indem der Durchschnittswert jeder Dimension entsprechend dem Grad der Ungleichheit "abgezinst" wird. Somit ist der IHDI ein verteilungsabhängiges Durchschnittsniveau der menschlichen Entwicklung.


Zwei Länder mit unterschiedlichen Verteilungen der Errungenschaften können den gleichen durchschnittlichen HDI-Wert haben. Unter perfekter Gleichheit ist der IHDI gleich dem HDI, fällt aber unter den HDI, wenn die Ungleichheit zunimmt.

Human Development Report

Internationaler Korruptionsindex

Der Internationaler Korruptionsindex, kurz CPI, bewertet und stuft Länder danach ein, wie korrupt der öffentliche Sektor eines Landes von ExpertInnen und Geschäftsleuten wahrgenommen wird. Der CPI ist ein zusammengesetzter Index, eine Kombination aus 13 Umfragen und Einschätzungen zur Korruption, die von einer Vielzahl renommierter Institutionen erhoben wurden. Der CPI ist der weltweit am häufigsten verwendete Indikator für Korruption.

Die Punktzahl eines Landes gibt den wahrgenommenen Grad der Korruption im öffentlichen Sektor auf einer Skala von 0-100 an, wobei 0 bedeutet, dass ein Land als hochgradig korrupt wahrgenommen wird, und 100, dass ein Land als nicht korrupt wahrgenommen wird. 

Transparency International

Ranking of Happiness

Der World Happiness Report (etwa „Welt-Glücks-Bericht“) ist ein jährlich vom Sustainable Development Solutions Network der Vereinten Nationen veröffentlichter Bericht. Darin beschreiben ExpertInnen unterschiedlicher Wissenschaften wie Wirtschaft, Psychologie, Umfrageanalyse und Statistik, wie das Messen des Wohlbefindens effektiv genutzt werden kann, um den Fortschritt von Nationen zu erfassen.

World Happiness Report