Welches Buch führt dich auf die intensivste Reise?

Da kommt mir gerade "Der Bastard von Istanbul" von Elif Shafak in den Sinn, der kürzlich auch in der Sternstunde Philosophie im Schweizer Fernsehen besprochen wurde. Ich habe das Buch vor Jahren gelesen. Es hat mich inspiriert, wie leichtfüssig sie entwicklungspolitische und sozialkritische Themen herüberbringt. Da treffen sich zwei Cousinen, zwei junge Frauen. Die eine ist Armenierin, in den Vereinigten Staaten geboren und aufgewachsen. Die Mutter ist Amerikanerin, der Vater Türke, die Eltern leben getrennt und sie kennt ihren Vater nicht. Sie möchte sich wieder mit der Türkei verbinden und erkennen, ob sie amerikanische Armenierin oder armenische Amerikanerin ist. Also geht sie zur Familie des Stiefvaters und besucht die dort lebenden Tanten. So wird der Roman auch zu einer Geschichte über Lebensschicksale von Frauen in Istanbul. Die Stadt wird gut beschrieben, man kann mit der Hauptperson durch die Gassen und an den Cafés vorbei schlendern.

Mit der Suche nach der eigenen Identität inmitten von Minderheiten- und Geschlechterzuschreibungen bist du bestimmt selber gut vertraut.

Ich stamme ursprünglich aus der Osttürkei und bin eine Zaza-Kurdin. Es gibt vier kurdische Sprachstämme: Sorani und Gorani, Kumandschi und Zaza. Aufgewachsen bin ich in einem ostanatolischen Dorf in Dersim (der türkische Name lautet Tunceli) in der nähe der Kleinstadt Erzincan. In Dersim ist es ländlich und gebirgig. Die Menschen leben von Landwirtschaft und Viehzucht. Die Sommerferien verbrachte ich bei meinen Grosseltern väterlicherseits in Istanbul. Mein Vater kam in die Schweiz, als ich fünf war. Als er Asyl erhielt, kam ich im Rahmen des Familiennachzugs mit elf Jahren in die Schweiz.

Somit habe ich noch gute Erinnerungen an meine Kindheit auf dem Lande. Im Dorf wurden Kuhfladen gesammelt und getrocknet, damit sie später als Brennmaterial gebrauchet werden konnten. Wir gingen mit meinem Grossvater aufs Feld oder öffneten gemeinsam die Wasserleitungen, um die Felder zu bewässern. Ich konnte beim Bohnenpflücken und Apfellesen helfen, sammelte mit meiner Grossmutter Eier im Hühnerstall oder half ihr beim Melken… Das war eine sehr glückliche Kindheit. Und dann die ganz andere Welt in der Millionenstadt Istanbul. Und noch später Europa. In diesen Welten konnte ich zum Beispiel sieben Sprachen lernen: Zaza, türkisch, Deutsch, Baseldeutsch, Französisch, Englisch und Spanisch. Ich habe gelernt, viele Lebensmöglichkeiten auszuleben.     

Und wie passt das politische Engagement ins Bild?

Die Entscheidung für meine Partei  war nicht zufällig. Meine Eltern sind zum Beispiel Aleviten und diese glauben fest an eine Harmonie des Menschen mit der Natur und die Gleichberechtigung aller Menschen. Das passt zu den Themen der Grünen und BastA. Und ich komme aus ganz einfachen Verhältnissen. Ich frage mich immer wieder, wie ich anderen Menschen helfen kann, damit sie ein Leben, wie ich es haben konnte, auch haben können. Ich versuche meine Erfahrungen und Erkenntnisse in die politische Arbeit einfliessen zu lassen.     

Das klingt fast ein bisschen idyllisch.

Nein, gar nicht. Mit dem, was ich vertrete, ist es nicht einfach, Mehrheiten zu finden. Ich engagiere mich unter anderem für Menschen, welche in Armut, in sozial benachteiligten Situationen leben oder in ihren Grundrechten eingeschränkt werden.  

Das braucht heutzutage Mut.

Vielleicht. Ich orientiere mich an den Menschenrechten, den Grundrechten, der Demokratie. Seit ich meine rote Linie habe, machen mir kritische Rückmeldungen weniger aus. Denken wir an die Autorin Elif Shafak. Sie hatte wegen ihres Buches ein Verfahren am Hals. Das zeigt, dass Menschen für das, wofür sie einstehen, auch den Preis zu zahlen bereit sein müssen.

Was heisst für dich fair unterwegs sein?

Es bedeutet, immer dort zu sein, wo man ist, und nicht mit den Gedanken woanders. Das ist schwierig, wenn man heutzutage rasch mit dem Flugzeug irgendwohin jettet. Als ich früher von der Osttürkei nach Istanbul reiste, sass ich 18 Stunden lang im Bus. Der Weg war immer sehr wichtig. Einmal irgendwo angekommen: eintauchen in die Kultur und mit den Menschen vor Ort in Kontakt treten. Natürlich bedeutet es auch, die Zeit zu geniessen. Ich habe seit meiner Kindheit gelernt zu beobachten. Überall komme ich auch über ein paar Fragen schnell zu Informationen, welche mir helfen, das Land besser zu verstehen: Zum Beispiel versuche ich von den Anwohnern zu erfahren: Wie viel kostet das Brot? Wie hoch ist der Mietzins? Wie gross ist ihre Familie? 

Wie viele Personen des Haushalts sind erwerbstätig? Und was ist der Mindestlohn? Die Antworten auf diese Fragen ermöglichen es, mir einen Eindruck über die  Lebensverhältnisse dieses Landes zu verschaffen. Ich möchte vor Ort so leben wie die Ansässigen. Sonst brauche ich gar keine Reise dorthin zu unternehmen. 

Ist es nicht ein Widerspruch zu reisen und dann den Anspruch zu haben, so zu leben wie die Ansässigen – die sich vielleicht nie im Leben eine Reise leisten können?

In Istanbul gibt es immer noch viele Menschen, die noch nicht einmal das Meer gesehen haben-  obwohl Istanbul am Meer liegt! Es ist mir bewusst, dass ich zu den Privilegierten dieser Welt gehöre.

Und was heisst das für dich?

Reisen muss auch ein Geschäft für die Lokalbevölkerung sein. Darum übernachte ich in Hotels von lokalen Anbietern und  versuche lokale Produkte zu konsumieren. Die Suche danach kostet etwas mehr Zeit, aber so bleibt mehr vom Profit bei den Einheimischen.
Manche Einheimische haben auch überhaupt keine Lust mehr auf einen "Austausch auf Augenhöhe" mit den Touristen. Gerade an überfüllten Orten wünschen sich viele wieder mehr Raum für sich – ohne Touristen.
Die Vermischung gehört zum Wandel der Welt. Man ist schneller an einem anderen Ort, schneller informiert – die Menschen reisen anders. Es ist klar, das hat nicht nur Vorteile. Oft sind die Arbeitsbedingungen auch nicht optimal. Da gibt es noch einige Hausaufgaben für die Branche. Ich kenne das Beispiel der Prince Inseln: Orthodoxe Christen und Armenier waren die ursprüngliche Bevölkerung. Für die Anwohner ist das Leben inzwischen zu teuer geworden. Es ist jetzt die Destination für Kurzaufenthalter, mit modernen teuren Angeboten. Das schränkt natürlich das Leben der Einheimischen ein.

Was bedeutet fair unterwegs sein für deine politische Arbeit?

Sowohl in der Aussenpolitischen Kommission wie auch in der Beratenden Kommission für Internationale Zusammenarbeit achte ich darauf, dass wir nachhaltig bei uns in der Schweiz handeln und einen guten Rahmen für die kleinen Unternehmen schaffen. Es ist aber auch wichtig, was die Schweiz im Ausland tut. Beim Schweizer Engagement muss darauf geachtet werden, dass bei einem Geschäft die lokale Bevölkerung besser berücksichtigt wird, indem zum Beispiel eine Maschine vor Ort gekauft wird.      

Ein Anliegen ist mir die Unternehmensverantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte. Da wird es ja in nächster Zeit eine Abstimmung zur Initiative geben, die möchte, dass die Unternehmen berichten, was sie tun, um in ihrem Partnernetz Menschenrechtsverletzungen zu verhindern. Gerade in ehemaligen Konfliktgebieten wie Sri Lanka oder Myanmar müssen auch Tourismusunternehmen ihre Geschäfte achtsam und umsichtig aufziehen, damit sie nicht von Konfliktparteien vereinnahmt oder instrumentalisiert werden.
Ich bin zudem Co-Präsidentin des Vereins Städtepartnerschaft Basel-Van. Van-Bostaniçi ist eine Gemeinde, der eine Frau vorsteht. Das war bis vor kurzem in der Türkei eine Seltenheit. Unser Verein unterstützt dort eine Kelimwerkstatt für junge Frauen. Die Frauen sind oft aus ihren Dörfern in die Agglomerationen vertrieben worden, wo sie keine Möglichkeit haben, sich zu etablieren. In diesen Agglomerationen leben sie oft mit der ganzen Familie von acht bis zehn Leute in einer kleinen Wohnung. Wir möchten für diese jungen Frauen die Möglichkeit schaffen, in die Schule zu gehen, ein Handwerk zu lernen und schliesslich auch etwas zu verdienen. Sie färben die Wolle selber,  weben die lokaltypischen Muster. Sie erhalten vormittags Privatunterricht und absolvieren so ein Fernstudium, und am Nachmittag lernen sie mit dem Teppichweben ein Handwerk. Einen Teil des Erlöses können sie auch nach Hause bringen. Wir haben zudem ein Wäschereiprojekt und ein Bildungszentrum unterstützt, wo Frauen unter anderem Alphabetisierungskurse erhalten. Das kommt meiner Vorstellung einer nachhaltigen Entwicklung sehr nahe.
Auch der Tourismus hat in dieser Gemeindeentwicklung ihren Platz: Die Frauen bemalen Keramik und verkaufen diese auf dem Markt den Touristen. Am Van-See war das Touristenaufkommen bisher gross. Also lohnt es sich, kleine Souvenirs zu produzieren.

Für einen Tourismus, der zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt, macht sich auch fairunterwegs.org stark. Wie gefällt dir das Portal?

Es sollte unbedingt noch viel mehr die Runde machen, dass auf fairunterwegs jede Menge nützliche Tipps und Infos sowie tolle Buchempfehlungen zu finden sind.
Es fehlt mir nur ein bisschen der Fokus auf die Migranten und die Sicht der Migranten. Ich muss regelmässig in die Türkei reisen, um meine Familie zu besuchen. Ich kompensiere die Flüge, aber es wäre ein Gewinn, würde fairunterwegs noch gezielter Menschen mit Migrationshintergrund wie mir Infos zu alternativen und nachhaltigen Reiseformen und die Möglichkeit eines Erfahrungsaustauschs dazu bieten.
Buchempfehlung:
Elif Shafak: Der Bastard von Istanbul. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2007. Gebunden, 440 Seiten, CHF 16.90, EUR 22,90, ISBN 9783821857992

Somit habe ich noch gute Erinnerungen an meine Kindheit auf dem Lande. Im Dorf wurden Kuhfladen gesammelt und getrocknet, damit sie später als Brennmaterial gebrauchet werden konnten. Wir gingen mit meinem Grossvater aufs Feld oder öffneten gemeinsam die Wasserleitungen, um die Felder zu bewässern. Ich konnte beim Bohnenpflücken und Apfellesen helfen, sammelte mit meiner Grossmutter Eier im Hühnerstall oder half ihr beim Melken… Das war eine sehr glückliche Kindheit. Und dann die ganz andere Welt in der Millionenstadt Istanbul. Und noch später Europa. In diesen Welten konnte ich zum Beispiel sieben Sprachen lernen: Zaza, türkisch, Deutsch, Baseldeutsch, Französisch, Englisch und Spanisch. Ich habe gelernt, viele Lebensmöglichkeiten auszuleben.     

Und wie passt das politische Engagement ins Bild?

Die Entscheidung für meine Partei  war nicht zufällig. Meine Eltern sind zum Beispiel Aleviten und diese glauben fest an eine Harmonie des Menschen mit der Natur und die Gleichberechtigung aller Menschen. Das passt zu den Themen der Grünen und BastA. Und ich komme aus ganz einfachen Verhältnissen. Ich frage mich immer wieder, wie ich anderen Menschen helfen kann, damit sie ein Leben, wie ich es haben konnte, auch haben können. Ich versuche meine Erfahrungen und Erkenntnisse in die politische Arbeit einfliessen zu lassen.     

Das klingt fast ein bisschen idyllisch.

Nein, gar nicht. Mit dem, was ich vertrete, ist es nicht einfach, Mehrheiten zu finden. Ich engagiere mich unter anderem für Menschen, welche in Armut, in sozial benachteiligten Situationen leben oder in ihren Grundrechten eingeschränkt werden.  

Das braucht heutzutage Mut.

Vielleicht. Ich orientiere mich an den Menschenrechten, den Grundrechten, der Demokratie. Seit ich meine rote Linie habe, machen mir kritische Rückmeldungen weniger aus. Denken wir an die Autorin Elif Shafak. Sie hatte wegen ihres Buches ein Verfahren am Hals. Das zeigt, dass Menschen für das, wofür sie einstehen, auch den Preis zu zahlen bereit sein müssen.

Was heisst für dich fair unterwegs sein?

Es bedeutet, immer dort zu sein, wo man ist, und nicht mit den Gedanken woanders. Das ist schwierig, wenn man heutzutage rasch mit dem Flugzeug irgendwohin jettet. Als ich früher von der Osttürkei nach Istanbul reiste, sass ich 18 Stunden lang im Bus. Der Weg war immer sehr wichtig. Einmal irgendwo angekommen: eintauchen in die Kultur und mit den Menschen vor Ort in Kontakt treten. Natürlich bedeutet es auch, die Zeit zu geniessen. Ich habe seit meiner Kindheit gelernt zu beobachten. Überall komme ich auch über ein paar Fragen schnell zu Informationen, welche mir helfen, das Land besser zu verstehen: Zum Beispiel versuche ich von den Anwohnern zu erfahren: Wie viel kostet das Brot? Wie hoch ist der Mietzins? Wie gross ist ihre Familie? 

Wie viele Personen des Haushalts sind erwerbstätig? Und was ist der Mindestlohn? Die Antworten auf diese Fragen ermöglichen es, mir einen Eindruck über die  Lebensverhältnisse dieses Landes zu verschaffen. Ich möchte vor Ort so leben wie die Ansässigen. Sonst brauche ich gar keine Reise dorthin zu unternehmen. 

Ist es nicht ein Widerspruch zu reisen und dann den Anspruch zu haben, so zu leben wie die Ansässigen – die sich vielleicht nie im Leben eine Reise leisten können?

In Istanbul gibt es immer noch viele Menschen, die noch nicht einmal das Meer gesehen haben-  obwohl Istanbul am Meer liegt! Es ist mir bewusst, dass ich zu den Privilegierten dieser Welt gehöre.

Und was heisst das für dich?

Reisen muss auch ein Geschäft für die Lokalbevölkerung sein. Darum übernachte ich in Hotels von lokalen Anbietern und  versuche lokale Produkte zu konsumieren. Die Suche danach kostet etwas mehr Zeit, aber so bleibt mehr vom Profit bei den Einheimischen.
Manche Einheimische haben auch überhaupt keine Lust mehr auf einen "Austausch auf Augenhöhe" mit den Touristen. Gerade an überfüllten Orten wünschen sich viele wieder mehr Raum für sich – ohne Touristen.
Die Vermischung gehört zum Wandel der Welt. Man ist schneller an einem anderen Ort, schneller informiert – die Menschen reisen anders. Es ist klar, das hat nicht nur Vorteile. Oft sind die Arbeitsbedingungen auch nicht optimal. Da gibt es noch einige Hausaufgaben für die Branche. Ich kenne das Beispiel der Prince Inseln: Orthodoxe Christen und Armenier waren die ursprüngliche Bevölkerung. Für die Anwohner ist das Leben inzwischen zu teuer geworden. Es ist jetzt die Destination für Kurzaufenthalter, mit modernen teuren Angeboten. Das schränkt natürlich das Leben der Einheimischen ein.

Was bedeutet fair unterwegs sein für deine politische Arbeit?

Sowohl in der Aussenpolitischen Kommission wie auch in der Beratenden Kommission für Internationale Zusammenarbeit achte ich darauf, dass wir nachhaltig bei uns in der Schweiz handeln und einen guten Rahmen für die kleinen Unternehmen schaffen. Es ist aber auch wichtig, was die Schweiz im Ausland tut. Beim Schweizer Engagement muss darauf geachtet werden, dass bei einem Geschäft die lokale Bevölkerung besser berücksichtigt wird, indem zum Beispiel eine Maschine vor Ort gekauft wird.      

Ein Anliegen ist mir die Unternehmensverantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte. Da wird es ja in nächster Zeit eine Abstimmung zur Initiative geben, die möchte, dass die Unternehmen berichten, was sie tun, um in ihrem Partnernetz Menschenrechtsverletzungen zu verhindern. Gerade in ehemaligen Konfliktgebieten wie Sri Lanka oder Myanmar müssen auch Tourismusunternehmen ihre Geschäfte achtsam und umsichtig aufziehen, damit sie nicht von Konfliktparteien vereinnahmt oder instrumentalisiert werden.
Ich bin zudem Co-Präsidentin des Vereins Städtepartnerschaft Basel-Van. Van-Bostaniçi ist eine Gemeinde, der eine Frau vorsteht. Das war bis vor kurzem in der Türkei eine Seltenheit. Unser Verein unterstützt dort eine Kelimwerkstatt für junge Frauen. Die Frauen sind oft aus ihren Dörfern in die Agglomerationen vertrieben worden, wo sie keine Möglichkeit haben, sich zu etablieren. In diesen Agglomerationen leben sie oft mit der ganzen Familie von acht bis zehn Leute in einer kleinen Wohnung. Wir möchten für diese jungen Frauen die Möglichkeit schaffen, in die Schule zu gehen, ein Handwerk zu lernen und schliesslich auch etwas zu verdienen. Sie färben die Wolle selber,  weben die lokaltypischen Muster. Sie erhalten vormittags Privatunterricht und absolvieren so ein Fernstudium, und am Nachmittag lernen sie mit dem Teppichweben ein Handwerk. Einen Teil des Erlöses können sie auch nach Hause bringen. Wir haben zudem ein Wäschereiprojekt und ein Bildungszentrum unterstützt, wo Frauen unter anderem Alphabetisierungskurse erhalten. Das kommt meiner Vorstellung einer nachhaltigen Entwicklung sehr nahe.
Auch der Tourismus hat in dieser Gemeindeentwicklung ihren Platz: Die Frauen bemalen Keramik und verkaufen diese auf dem Markt den Touristen. Am Van-See war das Touristenaufkommen bisher gross. Also lohnt es sich, kleine Souvenirs zu produzieren.

Für einen Tourismus, der zu einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt, macht sich auch fairunterwegs.org stark. Wie gefällt dir das Portal?

Es sollte unbedingt noch viel mehr die Runde machen, dass auf fairunterwegs jede Menge nützliche Tipps und Infos sowie tolle Buchempfehlungen zu finden sind.
Es fehlt mir nur ein bisschen der Fokus auf die Migranten und die Sicht der Migranten. Ich muss regelmässig in die Türkei reisen, um meine Familie zu besuchen. Ich kompensiere die Flüge, aber es wäre ein Gewinn, würde fairunterwegs noch gezielter Menschen mit Migrationshintergrund wie mir Infos zu alternativen und nachhaltigen Reiseformen und die Möglichkeit eines Erfahrungsaustauschs dazu bieten.
Buchempfehlung:
Elif Shafak: Der Bastard von Istanbul. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2007. Gebunden, 440 Seiten, CHF 16.90, EUR 22,90, ISBN 9783821857992